Elektrofachkraft in der Industrie

Was bedeutet die Qualifikation “Elektrofachkraft in der Industrie”? Erfahren Sie Anforderungen und Unterschiede zu anderen Qualifikationen.

Immer mehr Bildungsträger bieten Kurse zur Elektrofachkraft in der Industrie an, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. In rund 9 Wochen sollen Teilnehmer dabei zur „geprüften Elektrofachkraft Industrie“ qualifiziert werden. Doch reicht diese kurze Ausbildungszeit aus?

Vergleicht man diese Qualifizierung mit der Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (EFKffT) nach DGUV Grundsatz 303-001, so wird deutlich: Dort sind 18 Wochen Ausbildungszeit für Instandhaltung in der Industrie vorgesehen – also doppelt so lang.

ROE Praxiswissen Image Elektrofachkraft Industrie

Grenzen der Qualifizierung als Elektrofachkraft in der Industrie

Eine Elektrofachkraft in der Industrie mit 9 Wochen Schulung kann nicht denselben Kenntnisstand wie eine EFKffT oder eine regulär ausgebildete Elektrofachkraft erreichen. Wichtige Punkte:

  • Keine eigenständige Planung und Durchführung komplexer elektrotechnischer Arbeiten
  • Nur eingeschränkte Tätigkeiten unter klaren Vorgaben und Aufsicht
  • Keine Gleichwertigkeit mit einer 3,5-jährigen elektrotechnischen Berufsausbildung

Internationale Anforderungen und empfohlene Ausbildungszeiten

Laut ISSA (International Social Security Association) werden für Teilbereiche in der Elektrotechnik deutlich längere Zeiten empfohlen:

Tätigkeit

Empfohlene Mindestzeit

Allgemeine Niederspannungsinstallation

52 Wochen

Gebäudeinstallation

12 Wochen

Anlagen in speziellen Umgebungen

18 Wochen

Brand- und Explosionsschutz

18 Wochen

Betrieb elektrischer Prüfanlagen

13 Wochen

Wiederholungsprüfung Verbrauchsmittel

10 Wochen

Wiederholungsprüfung Installationen

16 Wochen

Steuerungen/Automationstechnik

12 Wochen

Eine 9-wöchige Ausbildung zur Elektrofachkraft in der Industrie erfüllt nicht einmal die Anforderungen eines einzelnen Teilbereichs.

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Rechtliche Einordnung nach VDE und DGUV

Die VDE 1000-10 betont, dass es keine universelle Elektrofachkraft für alle elektrotechnischen Arbeitsgebiete gibt. Selbst gelernte Fachkräfte dürfen nur in ihrem ausgebildeten Bereich tätig werden. Für Mitarbeiter mit 9-wöchiger Schulung bedeutet dies:

Die VEFK prüft im Unternehmen:

  • ob der Mitarbeiter als Elektrofachkraft im jeweiligen Bereich eingesetzt werden kann
  • welche Tätigkeiten übernommen werden dürfen
  • wie die Überwachung und Unterweisung erfolgt

Nicht der Schulungsanbieter, sondern die VEFK entscheidet über den Einsatzbereich.

Fazit: Elektrofachkraft in der Industrie ≠ klassische Elektrofachkraft

Eine kurze Weiterbildung zur Elektrofachkraft in der Industrie:

  • ersetzt keine reguläre 3,5-jährige Berufsausbildung
  • ermöglicht keinen umfassenden Einsatz als Elektrofachkraft
  • kann jedoch für begrenzte Tätigkeiten im Betrieb genutzt werden, sofern eine klare Abgrenzung und Überwachung erfolgt

Praktische Tipps zur Koordination von Fremdfirmen findest du in unserem Artikel zur Fremdfirmenkoordination.

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