Verantwortliche Elektrofachkraft (VEFK)

Welche Aufgaben und Pflichten hat eine verantwortliche Elektrofachkraft? Erfahren Sie, welche Verantwortung sie trägt und wie Unternehmen von klaren Zuständigkeiten profitieren.

Der feststehende Begriff „Verantwortliche Elektrofachkraft“ (VEFK) hat seinen Ursprung in der VDE 1000-10. Diese beschreibt die VEFK als eine Person, die aufgrund ihrer fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der relevanten Normen in der Lage ist, die ihr übertragenen Arbeiten zu beurteilen und potenzielle Gefahren zu erkennen.

Sie übernimmt die Fach- und Aufsichtsverantwortung im Bereich Elektrotechnik und wird vom Unternehmer dafür beauftragt. Die verantwortliche Elektrofachkraft führt einen elektrotechnischen Betrieb oder einen Betriebsteil.

Warum benötigt der Unternehmer eine verantwortliche Elektrofachkraft?

Gemäß dem Arbeitsschutzgesetz ist der Unternehmer bzw. Arbeitgeber verpflichtet, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Hierbei muss er die Vorgaben unterschiedlicher Regelsetzer, wie etwa die VDE-Normen, berücksichtigen. Laut § 3 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) ist der Unternehmer verpflichtet, „für eine geeignete Organisation zu sorgen“. Zudem muss er gemäß § 7 ArbSchG sicherstellen, dass die Beschäftigten die für ihre Sicherheit und Gesundheit relevanten Bestimmungen und Maßnahmen einhalten können.

Im Rahmen der erforderlichen Organisationsstrukturen im Bereich Elektrotechnik sind die allgemein anerkannten Regeln der Technik, insbesondere die VDE-Normen, zu beachten. Diese erhalten durch die Nennung in § 49 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) einen „quasi-rechtsverbindlichen“ Charakter. Ein deutliches Beispiel ist die DIN VDE 1000-10, welche Anforderungen an im Bereich Elektrotechnik tätige Personen festlegt.

Der Unternehmer kann bei der Anwendung der VDE 1000-10 die sogenannte Vermutungswirkung für sich in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass er sich darauf berufen kann, korrekt und nicht schuldhaft gehandelt zu haben. Sofern von der VDE 1000-10 abgewichen wird, muss die gleichwertige Erfüllung der Sicherheitsanforderungen schriftlich nachgewiesen werden. Andernfalls könnte es zu einer Beweislastumkehr im juristischen Fall eines Schadensereignisses kommen.

Wenn der Unternehmer die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht berücksichtigt, droht ihm gemäß § 823 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) in Verbindung mit § 26 Arbeitsschutzgesetz ein Organisationsverschulden. Darüber hinaus könnte ein Unfall eines Mitarbeiters zivilrechtliche Konsequenzen im Kontext eines Gerichtsverfahrens für den Unternehmer und die verantwortliche Elektrofachkraft nach sich ziehen.

ROE Praxiswissen verantwortliche Elektrofachkraft

Rechtliche Konsequenzen bei Nichtbeachtung

Wenn der Unternehmer die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht berücksichtigt, droht ihm gemäß § 823 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) in Verbindung mit § 26 Arbeitsschutzgesetz ein Organisationsverschulden. Darüber hinaus könnte ein Unfall eines Mitarbeiters zivilrechtliche Konsequenzen im Kontext eines Gerichtsverfahrens für den Unternehmer und die verantwortliche Elektrofachkraft nach sich ziehen.

Welche Aufgaben hat eine VEFK im Detail?

Da von elektrischen Anlagen, Maschinen und Geräten besondere Gefährdungen ausgehen, ist die Hauptaufgabe der verantwortlichen Elektrofachkraft, die elektrotechnische Sicherheit aller Beschäftigten zu gewährleisten. Dies umfasst sowohl präventive Maßnahmen als auch die Überwachung bestehender Sicherheitsrichtlinien.

Nach der Definition der DIN VDE 1000-10 „Anforderungen an die im Bereich der Elektrotechnik tätigen Personen“ zählen folgende Tätigkeiten zu den Aufgaben einer VEFK, die für die elektrische Sicherheit von Bedeutung sind:

  • Fachlicher Vorgesetzter der Elektrofachkräfte

  • Disziplinarischer Vorgesetzter der Elektrofachkräfte

  • Anlagen- und Arbeitsverantwortlicher

  • Auswahl geeigneter Arbeits- und Aufsichtskräfte

  • Beaufsichtigung von Arbeits- und Aufsichtskräften

  • Planung und Projektierung elektrischer Anlagen

  • Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen

  • Ausbildung und Schulung der elektrotechnisch unterwiesenen Personen (EuP)

  • Überwachung der Wartungsintervalle und -aufgaben

  • Veranlassung von Prüfaufgaben (Erst- und wiederkehrende Prüfungen)

  • Bereitstellung elektrotechnischer Regeln (VDE-Bestimmungen)

  • Kenntnisnahme von Änderungen in den Regelwerken

  • Organisation von Unterweisungen

  • Abwicklung von Aus- und Weiterbildung

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Welche Verantwortung übernimmt die VEFK?

Die verantwortliche Elektrofachkraft übernimmt Aufgaben des Unternehmers und ist gemäß DIN VDE 1000-10 mit unternehmerischer und fachlicher Verantwortung sowie den notwendigen Befugnissen ausgestattet, um effektiv in einem elektrotechnischen Betrieb oder Betriebsteil arbeiten zu können. Ihre Verantwortung erstreckt sich über die Einhaltung der Sicherheitsstandards und die organisatorischen Abläufe im elektrotechnischen Bereich. Die Beauftragung zur VEFK muss einvernehmlich zwischen Arbeitgeber und der beauftragten Person getroffen werden.

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Welche Kenntnisse muss eine VEFK besitzen?

Die verantwortliche Elektrofachkraft muss über umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen verfügen sowie sich mit den einschlägigen Normen vertraut machen, um die ihr übertragenen Arbeiten angemessen beurteilen und potenzielle Gefahren rechtzeitig erkennen zu können. Darüber hinaus spielt kontinuierliche Weiterbildung eine wichtige Rolle, um mit den neuesten Entwicklungen in der Elektrotechnik und den dazugehörigen Sicherheitsstandards Schritt zu halten.

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