Körperdurchströmung: Risiken erkennen

Was bedeutet Körperdurchströmung und warum ist sie so gefährlich? Wir erklären Auswirkungen, Grenzwerte und Schutzmaßnahmen – für mehr Sicherheit bei elektrischen Arbeiten.

Der Begriff Körperdurchströmung (umgangssprachlich: Stromschlag) beschreibt den Zustand, in dem elektrischer Strom den menschlichen Körper durchfließt. Dabei wirkt der Strom auf Gewebe, Muskulatur, Nerven und insbesondere das Herz-Kreislauf-System. Schon geringe Ströme können gefährlich oder tödlich sein – je nach Stromstärke, Einwirkdauer, Stromweg und Frequenz.

Grenzwerte der Körperdurchströmung – Wovon hängt die Wirkung ab?

Einflussfaktoren auf die Wirkung:

  • Stromart: Wechselstrom im Bereich von 50Hz ist gefährlicher als Gleichstrom 
  • Stromweg: Hand zu Hand oder Hand zu Fuß erhöht das Risiko für Herzstillstand, da der Strom “über” das Herz fließt.
  • Hautwiderstand: feuchte Haut → geringerer Widerstand → höherer Stromfluss

Zeit-Strom-Diagramm – Zoneneinteilung

 

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Zeit-Strom-Diagramm – Wirkung bei Wechselstrom

Das sogenannte Zeit-Strom-Diagramm zeigt den Zusammenhang zwischen der Einwirkzeit und der Stromstärke bei 50/60 Hz Wechselstrom, wie er im Haushalts- und Industrienetz üblich ist. Dabei gilt:

  • Je länger die Stromeinwirkung dauert, desto geringer muss die Stromstärke sein, um bereits gefährlich zu werden.
  • Je höher die Stromstärke, desto kürzer muss der Strom fließen, um schwere oder tödliche Folgen zu haben.

Die Auswirkungen elektrischer Körperdurchströmung werden in Gefahrenzonen unterteilt, basierend auf Normreihen wie DIN VDE 0400 und dem Zeit-Strom-Diagramm für Wechselstrom.

Die kritischen Schwellenwerte liegen bei etwa 200 mA und einer Einwirkzeit von über 0,4 Sekunden.

Körperdurchströmung

Praxislösungen

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Schutzmaßnahmen gegen Körperdurchströmung

Die wichtigste und effektivste Schutzmaßnahme ist das konsequente Einhalten der 5 Sicherheitsregeln:

Zusätzlich gilt:

  • Nur qualifiziertes Personal darf an unter Spannung stehenden Teilen arbeiten (AuS)
  • Verwendung fehlerfreier Isolierwerkzeuge und PSA
    • Werkzeuge und PSA sind vor der Verwendung zu prüfen (Sichtkontrolle)
  • Regelmäßige Prüfung von Anlagen und Betriebsmitteln gemäß DGUV Vorschrift 3

Wer die Verantwortung trägt, muss als Anlagenverantwortlicher oder Arbeitsverantwortlicher sicherstellen, dass Schutzmaßnahmen eingehalten werden

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